Mit „Duell am
Missouri“ schuf Regisseur Arthur Penn1975 einen Western, der bei seinen Zeitgenossen nicht gut ankam: Die Kritik bedachte vor allem den exzentrischen Auftritt, den Altstar Marlon Brandodarin hinlegt, mit Häme; an den Kinokassen floppte der Film. Mittlerweile hat sich die Reputation des Werks aber ins Positive gewendet. Das
Duell, auf das der deutsche Verleihtitel anspielt, meint die Konfrontation zwischen
Pferdedieben und einem reichen Rancher und Pferdezüchter, der einen Killer anheuert (gespielt von Brando), um die Bande der Pferdediebe auszulöschen - im Montana des Jahres 1880 ist es um rechtsstaatliche Strukturen noch übel bestellt und Gewalt das Mittel der Stunde, um Konflikte zu lösen. Ins Visier des Killers, der im Auftrag des Ranchers für das sorgen soll, was dieser unter Recht und Ordnung versteht, gerät auch der junge Pferdedieb Tom Logan, gespielt von der rebellischen New-Hollywood-Ikone Jack Nicholson.
So entfaltet sich der Film nicht zuletzt auch als Duell zweier Hollywoodstars, wobei Brando seine figur genüsslich ins Groteske überzeichnet - was die Zuschauer damals zutiefst irritierte, aus heutiger Sicht aber durchaus fasziniert. Einmal mehr geht es in dem Film auf beklemmende Weise um Arthur Penns bevorzugtes Thema der Gewalt, die durch den Zusammenprall unterschiedlicher gesellschaftlicher Strukturen entsteht. Ein eigenwilliger, psychologisch differenzierter, schillernder Western, der immer dann spannend wird, wenn das Tempo der äußeren Handlung sich verlangsamt. - Ab 16.