Wie kann man entsetzliches
Leid und abscheuliche Gräuel mit dokumentarischen Mitteln zeigen, die die
Dimensionen des Geschehens greifbar machen, ohne die Würde der Opfer mit Füßen
zu treten oder darüber sogar zu Handlangern der Täter zu werden? Eine Analyse
der Bilder, mit denen deutsche Fernsehsender über den von der Hamas begangenen
Pogrom in Israel berichteten.
Am Freitag, den 13. Oktober
2023, lief in der „Tagesschau“ um 20.00 Uhr kurz nach Beginn ein kurzer, 96
Sekunden dauernder Bericht vom Besuch der deutschen Außenministerin Annalena
Baerbock (Grüne) in Israel. Der Ort, an dem sie sich an diesem Tag befand, wird
im Bericht nicht benannt. Der zuvor ausgestrahlten „heute“-Sendung des ZDF um
19.00 Uhr konnte man entnehmen, dass es sich um Netivot handelte, also um einen Ort im Süden Israels nahe des
palästinensischen Gaza-Streifens. Von dort hatte die islamistische Hamas sechs
Tage zuvor ihren terroristischen Angriff auf Israel gestartet. Z