Bei den Flächenbombardements deutscher Städte
im Zweiten Weltkrieg wurde das Prinzip des totalen Krieges angewandt, das die
Zivilbevölkerung zum Kombattanten macht. In dem Dokumentarfilm „Luftkrieg – Die Naturgeschichte der Zerstörung“ (seit 16. März im Kino) geht Sergei Loznitsa
dieser Entwicklung nach und konfrontiert mit ihren Konsequenzen.
Der aus der Ukraine stammende, aber schon lange
in Deutschland arbeitende Regisseur Sergei Loznitsa interessiert
sich in seinen Filmen für Fragen, auf die sich keine einfachen Antworten finden
lassen. Seit seinem Debütfilm „Heute bauen wir ein Haus“ (1996) geht er „unbeantwortbaren
Fragen“ nach, etwa in „Babi Yar. Context“, „The Kiev Trial“ und „State Funeral“, also „Fragen, die widerhallen und die nicht eindeutig zu
klären sind.“ Das Uneindeutige, Flirrende, Entrückte ist es auch, was ihn nach
„Austerlitz“ (2016) abermals zum Werk des deutschen
Schriftstellers W.G. Sebald führte, dem er sich auch in seinem
neuen Film „Luftkrieg – Die Naturgeschichte der Zerstörung