Zwei Dinge kennzeichneten den
begnadeten Erzähler und Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase: sein
sinnlich-poetisches Verhältnis zur Welt und ein nicht nachlassendes Interesse
für Menschen. In seinem langen Schaffen ging es ihm stets darum, das Komplexe
und das Populäre miteinander in Beziehung zu setzen, Brücken zwischen ernster Kunst
und lustiger Unterhaltung zu schlagen. Im Alter von 91 Jahren ist Wolfgang
Kohlhaase jetzt in Berlin gestorben.
„Berlin – Ecke Schönhauser“,
„Der schweigende Stern“, „Ich war neunzehn“, „Solo Sunny“: Wolfgang Kohlhaase war als Drehbuchautor an
einigen der wichtigsten Filme der DEFA beteiligt. Über sieben Jahrzehnte hinweg
verfasste Kohlhaase gut 40 Drehbücher und Szenarien, schrieb als Autor auch
Prosa, Theaterstücke und Hörspiele. Nach der Wende hielt er vor allem durch die
Zusammenarbeit mit Andreas Dresen („Sommer vorm Balkon“ und „Als wir träumten“), aber auch mit dem Drehbuch zu Matti Geschonnecks „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ ostdeutsche Perspektiven im deutschen
Film sichtbar. 2010 erhielt Kohlhaase für seine Filmarbeiten bei der
„Berlinale“ einen Ehrenbären. Am Mittwoch, 5. Oktober, ist Wolfgang Kohlhaase
mit 91 Jah