Mit „Das Mädchen Wadjda“ inszenierte die
saudi-arabische Regisseurin Haifaa Al-Mansour 2011 den allerersten langen
Spielfilm in ihrem Heimatland. Ihr neuer Film „Die perfekte Kandidatin“ (ab
Donnerstag im Kino) wirft erneut einen Blick auf die sich rapide verändernde saudische
Gesellschaft.
Was
hat Sie nach den internationalen Produktionen „Mary Shelley“ (2017) und
„Nappily Ever After“ (2018) wieder zurück nach Saudi-Arabien gebracht?
Haifaa
Al-Mansour: Die Freiheit bei „Mary Shelley“ habe ich sehr genossen. Aber ich habe auch ein
wenig Heimweh verspürt, und das Gefühl, mal wieder zu Hause sein zu müssen. Da
kam einiges zusammen: Die Verbesserung der Arbeitssituation in Saudi-Arabien;
es gibt inzwischen ja Kinos und Konzerte, auch Kunstausstellungen. Derzeit
ändert sich viel in meinem Land, da wollte ich dabei sein, meinen Beitrag
leisten, Mut machen und Frauen eine Stimme geben. Ich mag Geschichten von
Menschen und Situationen erzählen, die ich kenne und nachvollziehen kann.