„Die ganze Welt ist eine Bühne/und alle Frauen und Männer bloße Spieler“: Dieses Shakespeare-Zitat aus „Wie es euch gefällt“ steht jeweils am Anfang der acht Folgen dieser packenden iranischen Serie um zwei Schauspieler und ihre kuriosen Bemühungen, in Teheran über die Runden zu kommen.
Ali (Navid Mohammadzadeh) und sein Kollege Morteza (Ahmad Mehranfar) sind gezwungen, die Welt zu ihrer Bühne zu machen, denn mit echten Auftritten sieht es düster aus. Die beiden freischaffenden Schauspieler haben kein festes Engagement und sehen auch keine Chance, bei Film oder Fernsehen unterzukommen; dafür brauche man Beziehungen, sagt Ali einmal. So kämpfen sie aktuell darum, die Miete für ein kleines Off-Theater zusammenzukratzen. Dabei kommt ihnen zupass, dass jenseits der Bühne eine gewisse Nachfrage nach schauspielerischen Talenten besteht, die sich auf Täuschungen, Maskeraden und wirkungsvolle Auftritte verstehen.
In der ersten Folge sind die beiden gerade mitten in einem besonders bizarren Real-Life-Auftritt. Was zunächst wie der Auftakt eines Krimis wirkt, entpuppt sich als die Inszenierung eines befremdlichen Heiratsantrags. In den weiteren Folgen warten weitere seltsame, oft auch etwas beunruhigend-befremdlichen Rollenspiele auf die beiden Mimen.
Doch auch wenn es um ihre privaten Beziehungen geht, grassiert allenthalben der Hang zu Täuschungen. Dabei zeigt sich, dass Ali und Morteza längst nicht die einzigen Schauspieler sind, sondern, wie es bei Shakespeare treffend heißt, „alle Frauen und Männer“.
Die
iranische Serie um zwei kreative Underdogs entfaltet sich als Hommage an den
Schauspieler-Beruf, kreuzt das aber mit einem durchaus bissigen Blick auf eine
Gesellschaft, in der wenig geradeheraus gesagt werden kann und Verstellungen
und Inszenierungen der normale Modus vivendi sind. Die Darsteller
überzeugen dabei ebenso wie die exquisite, ausdrucksstarke Bildsprache. - Sehenswert ab 16.