„4 Blocks“-Serienschöpfer Marvin Kren liefert mit „Crooks“ einen neuen Gangster-Stoff, Andrew Scott verkörpert Patricia Highsmiths Antiheld „Ripley“, der Film „Scoop“ greift den Sex-Skandal um Prinz Andrew auf, und ein Musical-Biopic aus Indien widmet sich dem „Elvis des Punjab“.
Der 1980 geborene Wiener Marvin Kren hat sich seit seinem Langfilm-Debüt mit „Rammbock“, einem ungewöhnlichen Zugriff aufs Zombie-Genre, immer wieder als Schöpfer packender, gerne etwas düsterer Spannungsstoffe erwiesen und mit der Gangster-Serie „4 Blocks“ (ab 2017) einen veritablen Hit gelandet. Nachdem er 2020 Netflix bereits um die Serie „Freud“ bereichert hat, die den Psychoanalyse-Pionier Sigmund Freud zum Krimi-Helden macht, legt er nun mit der Serie „Crooks“ nach, mit der sich Kren einmal mehr ins Gangster-Milieu begibt: Frederick Lau spielt einen ehemaligen Tresorknacker, der noch einmal zu einem Coup genötigt wird, der einer wertvollen Goldmünze gilt und böse aus dem Ruder läuft; zusammen mit einem Wiener Fahrer als unfreiwilligem Komplizen (Christoph Krutzler) geht es auf eine turbulente Flucht gen Marseille, verfolgt von allerlei Finsterlingen, die hinter dem Diebesgut her sind. Darunter ein krimineller Berliner Clan, ein Wiener Rotlichtkönig, ein russischer Untergrundboss und die korsische Mafia. Wie weit die „Crooks“ dabei kommen, ist ab 4. April bei Netflix zu sehen.
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Andrew Scott als talentierter Mr. Ripley
Im stylischen Schwarz-weiß eines Film noir kommt eine andere neue Gaunerserie daher: „Ripley“ (zu sehen ab 4. April) stammt aus der Feder des renommierten Drehbuchautors Steven Zaillian und lässt den wohl bekanntesten (Anti-)Helden der Krimiautorin Patricia Highsmith wieder auferstehen, den Betrüger und Hochstapler Tom Ripley. Die acht Folgen basieren auf dem ersten Ripley-Roman, „Der talentierte Mr. Ripley“ von 1955; den Part der abgründigen Titel-Figur, die in Italien den hedonistischen Sohn eines reichen Geschäftsmanns weg vom „Dolce Vita“ und heim in die USA holen soll, diesen dann aber lieber ermordet, um sich seine Identität anzueignen, übernimmt der Brite Andrew Scott. Der dürfte Serienfans bestens durch seine charismatische Verkörperung des Moriarty in der Serie „Sherlock“ im Gedächtnis sein – und falls nicht: passend zum Neustarts von „Ripley“ hat Netflix im April (ab 1. April) auch die vier Staffeln von „Sherlock“ für seine Abonnent:innen parat.
Mit „Fiasco“ (ab 30.4.) gibt es zudem einen neuen Serienstart auf Frankreich, der sich selbstreflexiv mit dem Filmgeschäft befasst. Inszeniert hat ihn der 1986 geborene Filmemacher und Schauspieler Igor Gotesman (der zusammen mit Pierre Niney auch das Drehbuch geschrieben hat). Es geht um einen jungen Regisseur, der gerade dabei ist, sein Regie-Debüt in Szene zu setzen – was dann zum regelrechten Nervenkrieg ausartet, weil so ziemlich alles schiefläuft, was nur schiefgehen kann, befeuert von einem Crewmitglied, das das ganze Unternehmen zu sabotieren versucht. Niney und Gotesman spielen selbst auch in der Serie mit, unter anderem an der Seite von François Civil und Vincent Cassel.
Ein verfängliches Interview mit Prinz Andrew
Außerdem starten bei Netflix im April auch wieder einige spannende Filme. „Scoop – Ein royales Interview“ (zu sehen ab 5. April) widmet sich dem deftigen Sex-Skandal um Prinz Andrew aufgrund von dessen Verbindungen zu dem wegen sexueller Ausbeutung Minderjähriger verurteilten Jeffrey Epstein sowie der medialen Aufarbeitung dieses Skandals. Im Zentrum: Ein ausführliches Interview, das Prinz Andrew 2019 in der BBC-Sendung „Newsnight“ gab. In den Rollen der Journalistinnen, die es schafften, den Prinzen zu dieser ausführlichen Stellungnahme zu seinen Verstrickungen in den Missbrauchsfall zu bewegen (die letztlich dazu führten, dass ihm die Queen 2022 seine militärischen Titel entzog), sind Gillian Anderson und Billie Piper zu sehen; den Prinzen selbst spielt (mit erstaunlicher Ähnlichkeit) Rufus Sewell.
Am 12. April startet zudem eine Verfilmung von Ann-Helén Laestadius’ Roman „Das Leuchten der Rentiere“, der in die Lebenswelt der Samen in Nordeuropa eintaucht. Festgemacht wird das an einer in Schweden angesiedelten Krimigeschichte, bei der es um die Tötung der für das indigene Volk so wichtigen Rentiere geht und um eine junge Frau, die einst als Kind eine Konfrontation mit dem Schächter der Tiere hatte, aus Angst nie darüber reden konnte und später dann versucht, eine alte Rechnung zu begleichen.
Eine zu früh verstorbene Musik-Ikone aus dem Punjab der 1980er
Wen es statt in den hohen Norden eher in warme Gefilde zieht, der wird im Netflix-Programm bei einem neuen Titel aus Indien fündig – und in dem steht die Musik im Vordergrund: „Amar Singh Chamkila“ (zu sehen ab 12. April) ist ein biografisches Musical-Drama um einen schillernden Musikstar, der in den 1980er-Jahren einen kometenhaften Aufstieg erlebte, dann aber viel zu früh durch einen Mordanschlag aus dem Leben gerissen wurde: Amar Singh Chamkila (1960-1988) stammte aus armen Verhältnissen im Punjab, wurde dann Ende der 1970er entdeckt und mit seiner Musik in den folgenden Jahren zur prägenden Figur der Punjabi-Musik, einem „Elvis des Punjab“. Der bewegten Geschichte seines kurzen Lebens hat sich nun Regisseur Imtiaz Ali angenommen, den man hierzulande u.a. durch seine „Harry und Sally“-Interpretation „Jab Harry met Sejal“ kennt; Schützenhilfe hatte er dabei von einem der ganz Großen der indischen (Film-)Musik, A.R. Rahman.
Netflix-Neustarts im Überblick
1. April
Der englische Patient
Sherlock: Staffel 1-4 (Serie)
Vorstadtweiber: Staffel 1-6 (Serie)
3. April
Peppermint: Angel of Vengance
Rodeio Rock –Unverhofft kommt oft
4. April
Beverly Hills Cop
Beverly Hills Cop 2
Beverly Hills Cop 3
Der Tränenmacher
Crooks (Serie)
Ripley (Serie)
5. April
Das antisoziale Netzwerk: Memes, Verschwörungstheorienund Gewalt (Doku)
Scoop – Ein royales Interview
Parasyte: The Grey (Serie)
10. April
Rocketman
Anthracite (Serie)
Die Entführung des Fluges 601 (Serie)
11. April
Good Times (Serie)
Heartbreak High: Staffel 2 (Serie)
Mittsommernacht (Serie)
Der Vogel und die Löwin: Staffel 3 (Serie)
12. April
A Journey
Amar Singh Chamkila
Das Leuchten der Rentiere
Top Five
Wand an Wand
15. April
Bibi Blocksberg
Dreamgirls
17. April
The Grimm Variations
18. April
Bros (Serie)
The Upshaws: Teil 5 (Serie)
19. April
Beflügelt – Ein Vogel namens Penguin Bloom
Jagdsaison
Rebel Moon – Teil 2: Die Narbenmacherin
23. April
Briganti: Das Gold des Südens (Serie)
Fight for Paradise: Wem kannst Du trauen? (Serie)
24. April
Mit zitternden Händen (Serie)
25. April
City Hunter
The 355
Dead Boy Detectives (Serie)
29. April
Hochzeitsreise
30. April
Generation Beziehungsunfähig
Sophia, der Tod undIch
Fiasco (Serie)
Noch ohne genauen Termin:
Rentierbaby (Serie)